Dritter Schultag – erste Krise

Heute bin ich genau um 1 Million Rupia reicher geworden, da ich mein Taschengeld für die Woche erhalten habe. 

Ansonsten war es ein Krisentag:

Zuerst werde ich verspätet abgeholt, das ist aber nicht so schlimm. Ärgerlich ist, dass die Schule meinen Unterricht in die Bibliothek verlegt hat, wo zwar 25 Computernischen eingerichtet sind, aber auf engstem Raum und ohne Klimaanlage. Des Weiteren sind damit unsere Arbeitsergebnisse von gestern verloren und zum dritten können jetzt nur noch 9 Lehrerinnen teilnehmen, weil ja irgendwie der Unterricht aufrechterhalten werden muss. Dementsprechend war es frustrierend und schweißtreibend heute und ich werde meine eigenen Vorstellungen deutlicher äußern und durchsetzen müssen. Z.B. hat die Schule keinen Zugang zu einem Server, ich soll aber CMS und WordPress vermitteln, am besten mit einem Online-Shop am Ende. Dazu braucht man einen Provider, einen Internet-Account und die Bereitschaft der Schulleitung zum Geldausgeben – vor allem wenn man Modellschule ist und die landesweiten Standards entwickeln soll, wie mir die Prinzipalin Ibu Desly mitteilte. Vielleicht sollte ich meine Millionen Taschengeld zur Verfügung stellen!?

Versorgt werde ich allerdings bestens, mittags bekomme ich Reis und Gemüse und noch mehr aus der Küche, zum Unterrichten bekomme ich Tee und Wasser und nachmittags bekomme ich mindestens eine Schachtel mit Süßigkeiten mit nach Hause. Im Zimmer stapeln sich die vollen Schachteln.

Erfreulich ist, dass wir drei SES-ler im Hotel abends zusammen essen und uns aussprechen können: Ein Schreiner, eine Textildesign-Lehrerin und ich. 

Das Hotel ist eigentlich eine Hotelschule, in der man nur von Schülern bedient und bekocht wird: Morgens um 7 bringen sie das Frühstück aufs Zimmer, immer zu zweit, abends kochen sie einem ein warmes Abendessen, das wir zusammen im Hotelfoyer einnehmen.

Ich esse eigentlich (fast) nur noch Reis und Gemüse, trinke nur noch Tee und Wasser (aus der Flasche) und war noch nirgends außer in Schule 24 (Hotel) und Schule 40 (Arbeitsplatz). Die 20 km vom Hotel zur Schule sind aber schon interessant genug und führen durch alle Welten – von oben bis unten.