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Zweite Arbeitswoche

Vom vor 6 Jahren

Wieder eine Überraschung am morgen: Jaki, der Fahrer ist zur Abwechslung eine Stunde früher gekommen. Als bei mir der Wecker (das Handy) klingelt, steht die Nachricht auf dem Display, dass er auf mich wartet. Ich habe ihn warten lassen, was ihm aber nichts ausmacht, er sitzt dann unten auf der Hotelterrasse und raucht so vor sich hin.

Der Verkehr am Montagmorgen ist noch ein bisschen herausfordernder als sonst, heute dürfen wieder nur die geraden Zahlen (die ‚rechten‘, wie Indonesier sagen) fahren. Mein Unterricht ist unspektakulär, wir entwickeln verschiedene WordPress-Seiten, aber ohne direkten Internetzugang ist hier so langsam eine Grenze erreicht. Darum kommt es gerade recht, dass die Schulleitung (fünf Frauen) grünes Licht für die Finanzierung eine Webhosters gegeben haben: Tarif ‚Bisnis‘ für 85.000 Rupia im Monat (ca. 5 Euro). Ab 1 Uhr also Planungstreffen im tiefgekühlten Zimmer von Ibu Desly, der Prinzipalin. Anwesend: Vize-Prinzipalien Mega, die hochschwangere Hanum, Multimedia-Lehrer Azwar und Adana, schließlich ich und Mr Hamdi zum Übersetzen.

Es wird wenig geplant und viel gelacht und Ibu Desly will mir demnächst zeigen, wie Batik gemacht wird. Aber es ist klar: Ab morgen kein Unterricht mehr, sondern Arbeit im Klein-Team, um die neue Internetpräsens mit Leben zu füllen. Ich glaube, jetzt haben wir gefunden, wovon wir vorher nicht wussten, dass wir genau das gesucht haben.

Das MultiMedia-Team
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Noch ein paar Sätze zu Silvia, unserer SES-Gefährtin im Hotel. Sie ist auf Textil-Design spezialisiert und soll in einer beruflichen Schule Methodentraining anleiten. Sie bleibt vier Wochen und verlängert danach noch für eine Rundreise. Am Wochenende war sie von ihrer Schulleiterin in das elterliche Haus eingeladen worden. Dies allerdings liegt 300 km entfernt im Süden, so dass die Anfahrt sehr mühselig gewesen sein muss. Hinzu kommt, dass die Schulleitung so gut wie kein Englisch spricht, weswegen die Englisch-Kollegin auch noch mitgefahren ist. Es war wohl alles sehr gastfreundlich, aber auch anstrengend, das Klima scheint dort – obwohl an der Küste – kein bisschen kühler zu sein. Außerdem wurde ihr zu verstehen gegeben, dass ihre Kleidung „not nice“ sei und man sie neu einkleiden wolle. Das ist dann wohl im Kaufhaus auch geschehen. Dazu muss man wissen, dass die Englisch-Kollegin vollverschleiert ist, noch mehr als das hier Übliche. Silvia meint, sie konnte einen Kompromiss erkämpfen zwischen der Vollverschleierung und ihrem eigenen Habit: D.i. nach unten knöchellang, nach oben geschlossen, darüber ein Schal, der gegebenenfalls ein Kopftuch andeuten kann. Sie kam gestern Abend gegen 10 Uhr nach langer Fahrt, voller Eindrücke und ziemlich erschöpft im Hotel an.

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