Besuch in der 52.

Alles ist pünktlich heute und ich komme viertel nach 8 in der Schule an. Der heutige Vormittag gilt dem Kennenlernen unseres Internet-Accounts, der gestern beschlossen und angefordert wurde. Die Zugangsdaten wurden heute morgen zugeschickt und zu dritt saßen wir vorm Bildschirm bzw. Beamer, um uns in die etwas anderen Gegebenheiten einzudenken. Wenig funktionierte und nach zwei Stunden beschlossen wir, den Service auszuprobieren. Von diesem erfuhren wir prompt, dass der Registrierungs- und Dokumentationsvorgang eigentlich noch gar nicht abgeschlossen war, weil wohl eine Schul-Angelegenheit dieser Art der Genehmigung von höherer Stelle benötigt. OK, dann lag es also nicht an uns und wir schlossen damit den Vormittag ab. 

Um halb eins kam Silvia von ihrer Schule in unsere Schule, um mich an die Schule von Bernhard abzuholen. Die Fahrt in die Schule mit der Nummer 52 dauerte über eine Stunde, wir wurden dort schon erwartet und mussten noch einmal zu Mittag essen. Dann aber zeigte uns Bernhard sein Reich, die Schreinerwerkstatt, eine sehr große Halle, in der eine Unzahl von Maschinen stehen, die meisten davon verstaubt und kaputt. Bernhard hatte wohl die ersten zwei Wochen mit Aufräumen verbracht, indem in einem Teil der Halle ein großer Maschinen-Friedhof entstand und im größeren Teil der Halle gangbare und sichere Arbeitswege markiert wurden. Es muss wohl sehr schlimm ausgesehen haben vorher, denn jetzt sah es in unseren Augen immer noch ziemlich unübersichtlich aus.

Eine Gruppe von 10 Schülern und zwei Lehrern arbeitete an einem mannshohen Werkzeug-Kabinett, das an diesem Abend auch fertig- und aufgestellt werden sollte. Auch hier ging es ums Aufräumen: Das ganze alte Werkzeug und das neu angeschaffte sollte darin einen Platz finden.  Wir fanden, dass der Schrank gut aussah. Gegen 5 war dann Bernhards Arbeitstag zu Ende, er ließ sich von “seinen Damen” sein Abendessen einpacken und dann fuhr uns der Fahrer der Schule ins Hotel zurück. Es war dann schon dunkel – um sechs Uhr -, aber immer noch sehr warm. Ich glaube, Bernhard mit seinen 78 Jahren arbeitet am meisten von uns, er ist der erste, der am Morgen abgeholt wird, und der letzte, der am Abend gebracht wird. Dann sitzen wir beim Abendessen zusammen in der Hotel-Lounge und meistens hören wir ihm zu.

Der Werkzeugschrank wird zum ersten Mal aufgestellt