Die Nacht war nicht gut, meine Erkältung raubt mir den Schlaf. Vielleicht ist es aber auch dieser besondere Wüstenwind, der wohl regelmäßig auftritt und auch hier im Uni-Gelände die Bäume schüttelt und überall gelben Sand hinterlässt. Zitat aus dem Reiseführer: „Das Phänomen dieses Afghanez (Afghane) genannten Windes kommt im Sommer etwa vier- bis sechsmal im Monat vor. Die Stadt versinkt dann für ein bis zwei Tage in einer Art sandigem Nebel, hinterher ist aber alles wieder klar. … Es gibt … auch einen positiven Effekt: Es wird ein bisschen kühler.“

Heute ist so eine Art Lehrer-Fortbildungstag in der Region und Zamira verband dieses Ereignis ausgerechnet mit meinem letzten Auftritt bzw. Thema: Spiele(n) im Sprachunterricht.
Nach und nach füllte sich der Raum mit unbekannten, z.T. auch sonst sehr fremden Gesichtern, die man nicht mit Deutschunterricht in Verbindung gebracht hätte. Aber auch einige mir gut bekannte Studentinnen waren gekommen, so dass es mit knapp 40 Personen eng zuging. Ich tat mein Bestes und verzichtete auf den didaktisch-methodischen Vorspann, wir spielten gleich los mit Zahlenspielen (Bingo, die verflixte 1), dann weiter mit Wortschatz- und Grammatikspielen und als Höhe- und Endpunkt ein „Kahoot-Quizz“ zur Frage: „Welchen Artikel hat dieses Obst?“ Da war dann nicht mehr jeder dabei, aber das machte nichts. die einen hatten ihren Spaß und die anderen staunten. Zum Schluss wurden an jeden ein Zertifikate vergeben und in allen möglichen Kombinationen – in denen ich immer dabei sein musste – Fotos gemacht. Eines muss aber auch erwähnt werden: Ohne Sarvars Übersetzungen wäre die Konfusion im Raum zeitweise noch größer gewesen.


Ich weiß nicht, ob man es mir ansieht, aber ich war glücklich und zufrieden mit dem Ausgang dieser Veranstaltung.
Die anfängliche Zurückhaltung oder besser Reserviertheit löste sich zunehmend und nachdem die jeweiligen Spiel-Regeln klar geworden waren, schien es immer mehr Spaß zu bereiten. Ob das irgendwelche Auswirkungen auf den Deutschunterricht haben wird, kann ich nicht sagen. Eventuell hätte noch etwas Schriftliches, z.B. Gebrauchsanweisungen und Einsatzvorschläge, sinnvoll sein können. Oder noch besser: Eine Nachfolgeveranstaltung.