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Termiz

Vom vor 2 Wochen

Von Stuttgart nach Termiz

Es geht also wieder los, dieses Mal von Stuttgart aus und in drei Etappen hintereinander: Von Stuttgart nach Istanbul und von Istanbul nach Tashkent, jeweils mit Turkish Airways, dann von Tashkent nach Termiz. Die ersten beiden Flüge sind Nachtflüge, in Tashkent muss ich den Flughafen wechseln, weil es sich ab jetzt um einen Inlandsflug handelt. Alles verläuft einigermaßen pünktlich, die Nacht ist sehr lang und dazu raubt mir ein Gespräch mit meiner Nebensitzerin aus Australien die letzte Schlafmöglichkeit.

Pünktlich um 9 Uhr erwartet mich Frau Ayvazowa, die SES-Agentin vor Ort, und fährt mich die fünf Kilometer zum Inlandsflughafen. Dort ist es sehr ruhig und alles macht den Eindruck von Unterbeschäftigung, zwar sitzt viel Personal hinter Schaltern oder läuft mit Zettel und Handy durch die Halle, aber es finden kaum Flüge statt.

Die vier Stunden bis zum Einsteigen verbringe ich im Halbschlaf, das Handy hat auch noch keinen Empfang, ist also nutzlos und hinterlässt eine nicht zu füllende Leere. Keine Grußbotschaften nach Hause oder Aktuelles aus den verschiedenen Spielplätzen, einfach nichts. Daran muss man sich erst gewöhnen.

Der Flug – das Flugzeug ist voll besetzt – startet zwar eine halbe Stunde später, kommt dafür aber noch planmäßig an, dann gehen alle zu Fuß über das weitläufige Flugfeld und die Temperatur ist hochsommerlich. Draußen wartet Sarvar, mein neuer Kollege, und fährt mich auf den Campus. Mit ihm werde ich am Montag den ersten Vortrag bestreiten, er übernimmt den Teil zu PISA 2022 und den ersten PISA-Tests in Usbekistan.

Die Universitätsgebäude sehen so aus wie in Chirchiq, ein weitläufiger Campus mit mehreren fünfstöckigen Gebäuden, im Studentenwohnheim beziehe ich ein Doppelzimmer mit Dusche und Bad, Fernseher und Tisch. Zwei Studentinnen im 7. Semester sind mir als Betreuerinnen zugewiesen, sie kämpfen sehr mit der deutschen Sprache, bemühen intensiv das Handy für die Übersetzung, wir werden uns aneinander gewöhnen. Wir besuchen zusammen den Laden am Rande der vierspurigen Straße nach Taschkent, ich bekomme einen vollen 5-Liter-Wasserkanister für den Anfang. Als Abendessen verzehre ich meine mitgebrachten Brote. Ich wundere mich, dass auf den Betten nur leere Bettbezüge liegen, jetzt ist es aber zu spät, um das aufzuklären, die Nacht war dementsprechend unruhig, zum Glück war ich so müde, dass mich das alles nicht mehr interessierte.

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