It’s showtime

Fast wäre ich ohne Frühstück aus dem Hotel gegangen, weil die jungen Leute an der Rezeption die drei verschiedenen Frühstückszeiten von uns wieder nicht auf die Reihe bekamen. Als ich dann mein Zimmer abschloss, um das Hotel zu verlassen, kam das Mädchen mit dem Frühstückstablett und war ganz ratlos, warum ich es nicht mehr wollte. Dann aber kam auch mein Fahrer nicht rechtzeitig, so dass ich das Frühstück in der Hotel-Lounge doch noch zu mir nehmen konnte: Zwei Toastbrote mit Marmelade und etwas Mango und Papaya. In der Stadt hatte es wohl Staus gegeben, weil heute offiziell der alte indonesische Präsident als neuer indonesischer Präsident inthronisiert wurde: Joko Widodo. Aber Staus gibt es auch ohne dies.

In der Schule war schon seit zwei Stunden Showtime, der Schulhof voll mit SchülerInnen und eine sehr große Bühne. Auf dieser – und davor – gab es nonstop Darbietungen aller Art, vom balinesischen oder westjavanesischen Tanz bis zum aktuellsten indonesischen Pop-Song oder kleinen Theaterstücken. Alle mussten etwas liefern oder im Orga- oder Medien-Team tätig sein. Ich fand das beeindruckend – fast wie ein Abi-Scherz, nur eben besser organisiert und vor allem unter Beteiligung von allen. Ich habe viel davon gefilmt.

Es ist auch bemerkenswert zu sehen, dass diese Mädchen, die doch alle streng Kopftuch und lange Kleider tragen, sich wie ganz normale (sorry!) Teenager und Pop-Fans verhalten und begeistert tanzen und die Songs lautstark mitsingen. Wir sehen das mit dem Kopftuch und der dementsprechenden Bekleidung vermutlich etwas voreingenommen. Ein Highlight war dann auch der Song, den die Lehrer – dabei auch die Schulleiterin, Mrs Desley, sangen. Schüler, Lehrer – und ich – tanzten vor der Bühne und hatten großen Spaß, trotz der heißesten Mittagssonne und der enormen Lautstärke. 

Mrs Desley – rechts – und ihr Männer-Team

Ich musste auch wieder mal beim Schulleitungsteam in der vordersten Reihe Platz nehmen und nur mit Händen und Füßen konnte ich abwehren, dass ich auch noch hätte etwas singen der spielen müssen. Einmal bin ich einfach aufgestanden und habe meinen Platz verlassen, nachdem ich bestimmt 10 mal „No!“ gesagt hatte. Man hat es mir hoffentlich nicht übel genommen. 

Die Jury, die die Schülerbeiträge bewertet (ich sitze nur dabei).

Am Nachmittag schafften wir es noch, uns für eine Stunde zusammenzufinden und ein kleines MultiMedia-Team zu etablieren, das sich von nun an die Verantwortung teilt: Ardana, Hanum und Nova.