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Woche 3: Alltag

vor 2 Monaten


Mit diesem Wochenende hinter mir und der Aussicht auf ein absehbares Ende vor mir fühlt es sich schon wie Routine an, morgens um 9 Uhr im Lehrerzimmer zu erscheinen, einen Tee oder mindestens Mineralwasser vorzufinden, den Laptop auszupacken und das eine oder andere kleine Gespräch zu führen.

Am Montagvormittag ging es um Social Media in den Schulen und die Debatte in Deutschland über die Regulierung von Social-Media-Zugang in den Schulen. Dies im Sinne eines Kulturvergleichs mit der Situation in Usbekistan. Es war wieder schwierig zu erkennen, wieviel bei den Anwesenden sprachlich ankam (Deutsch und Englisch), aber mit Zamiras Hilfe kam dann doch spürbares Interesse auf und es gelang sogar eine recht vernünftige und überraschend strenge Liste von möglichen Regulierungs-Maßnahmen in usbekischen Schulen zu erstellen. Es ist auch so, dass nicht allein die sprachliche Seite ein Problem darstellt, sondern auch die Unsicherheit im Umgang mit offeneren Phasen, z.B. Partner- und Gruppengesprächen. Und von den etwa 40 Anwesenden studiert die Hälfte Deutsch lediglich als zweite Fremdsprache.

Umso besser fühlt es sich dann in meinem kleinen Konversationskreis am Nachmittag an, wo es darum ging, was einem nicht, wenig, ganz gut, gut oder sehr gut gefällt und warum.

Am Dienstag morgen war ich zum Unterrichtsbesuch bei zwei Masterstudentinnen aus dem Konversationszirkel eingeladen und ich habe zwei sehr lebendige und methodisch abwechslungsreiche Doppelstunden erlebt. Danach konnten wir diese auch recht ausführlich besprechen. Dass Master-Studentinnen bereits Unterricht geben, ist genau genommen nur als Ausnahme möglich, aber die Personalnot in der Deutsch-Abteilung scheint dies zu erzwingen. Sie haben es jedenfalls richtig gut gemacht, schließlich studieren sie ja auch noch Methodik und Didaktik in diesem Pädagogischen Institut.

Am Mittwoch dann der Workshop, auf den ich so lange hingearbeitet habe: Künstliche Intelligenz im DaF-Unterricht (ganz allgemein). Und wieder das gleiche Vorspiel: Den einzigen Computerraum reservieren und schauen, dass er dann auch frei ist, den IT-Helfer mit den Verlängerungskabeln dazubitten, dann den Laptop mit dem Smartboard koppeln und dann mit dem Handy wegen Internet usw. Nur einen Lautsprecher habe ich nicht bekommen. Wozu Lautsprecher? Wir wollen ja mit der KI sprechen und nicht nur tippen. Immerhin haben wir es so weit geschafft, dass – wenn nicht alle, aber auf jeden Fall – ich mittels der chatGPT-Voice-Option ein längeres Gespräch vorführen konnte. Da wurde recht aufmerksam zugehört, denn irgendwie war es lustig und schräg zugleich. Dann auch schon die Zeit so gut wie um und meine zwei Hauptziele: Prompt-Engineering und Sprach-Option waren irgendwie erreicht.

Am Nachmittag meldeten sich zwei meiner drei Masterstudentinnen vom Konversations-Termin ab, eine davon – wie ich dann erfuhr – wegen Schwangerschaftsbeschwerden. Und der männliche Student, der – wie schon erwähnt – den Erasmus-Platz in Deutschland erhalten hat, war mit den Anmelde-Formularen dafür vollauf beschäftigt. Also hatte ich ein nettes Zweiergespräch mit sowieso der Nettesten von allen und das war auch recht.

Und morgen, Donnerstag bin ich mit Zamira Shirnazarova auf Kongress. Dazu dann mehr.

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