Der Reisetag fängt pünktlich an, auf die Deutsche Bahn ist doch Verlass und um halb 9 bin ich am Airport Frankfurt. Es dauert einige Zeit bis ich herausfinde, dass die Strecke von Terminal 1 zu Terminal 2 mit einem Skyline-Train überwunden werden muss, der über die Flachdächer des Flughafenkomplexes fährt, selbstfahrend. Im Singapur Airport fuhr diese Bahn übrigens durch einen künstlichen Dschungel mit großem Wasserfall, das ist in Frankfurt weniger abenteuerlich, eher wie durch ein Industriegebiet fahren.
Im Flugzeug gibt es 41 Reihen mit jeweils 9 Sitzen, das bedeutet dass mindestens 350 Personen in dem Raum sitzen, mindestens 350 Bildschirme leuchten, jeder auf seine Weise, und mindestens 350 Handis darauf warten, bald wieder online gehen zu können.
Um halb zwei fängt die Gastronomie an: ab jetzt werden Getränke, Mittagessen, Desserts und Abendessen in rascher Folge ausgegeben, alles doppelt und dreifach in Plastik verpackt, auf dem Ausklapptischlein stapeln sich Essen, Pappbecher und Verpackungsmaterial, ich lasse ab und zu Unausgepacktes unauffällig in den Rucksack wandern für den späten Abend im einsamen Hotelzimmer. Es knistert und knarzt, weil jeder versucht, den Verpackungsmüll platzsparend ineinander zu schieben.
Einen solchen Service ist man nicht mehr gewohnt, wenn man nur noch Zwei-Stunden-Billigflüge mit Eurowings oder Ryanair kennt, wo nicht einmal mehr ein Wasser spendiert wird.
Dann gehen die Lichter aus im Flieger, es ist zwar erst kurz vor drei, aber in Usbekistan ist es jetzt gleich sechs und das gilt von nun an.
Die Ankunftsprozeduren dauern fast eine Stunde, man schaut den Pass sehr genau an und das Gepäck lässt sich auch Zeit. Karina Ayvazova, die SES-Repräsentantin, hat draußen geduldig gewartet und mich dann ins Hotel PortoBello gefahren, wo ich ein geräumiges, modern karges Doppelzimmer habe. Das Bad ist ein großer Glaskasten, das Glas allerdings eingetrübt.