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Arbeitswochenabschluss

Vom vor 6 Jahren

Zur Abwechslung kommt ‚mein‘ Fahrer heute verspätet, aber er ist ein guter und geduldiger Fahrer und sieht ein bisschen aus wie Gollum. Wir sind täglich mindestens eineinhalb Stunden zusammen und zum Glück gibt es  jetzt auch keine Begleiter mehr, so dass ich in Ruhe hinten im gekühlten Kleinwagen sitzen und zum Fenster hinaus oder ins Händy schauen kann. Ich genieße diese Fahrten mittlerweile, auch wenn der Blick aus dem Fenster einem manchmal die Haare zu Berge stehen lässt.

Fahmi wird uns morgen auch auf  City-Tour mit Mr Imad Hamdi fahren. 

Heute war der Vormittagsunterricht für die Lehrer um eine Stunde kürzer, weil ab 11 die männlichen Lehrer beten müssen, die Frauen haben dann frei. Bei meinem Mittagessen im Zimmer der Administration tauchten zwei angehende Englisch-Lehrerinnen auf (21 und 22 Jahre), die sich gerade im Drei-Monats-Praktikum befinden und ich musste Konversation machen. Dabei hätte ich doch so gerne mal in Ruhe mein abwechslungsreiches Mittagessen zu mir genommen. Wir haben uns dann für ein Interview verabredet. 

Der Nachmittagsunterricht war auch mal wieder anders als verabredet, weil nicht die vereinbarte Schülergruppe kam, sondern die von gestern und vorgestern. Aber man lernt sich kennen dadurch, und nachdem der Server beim Upload der Arbeitsergebnisse zusammengebrochen war, hörten wir einfach auf und plauderten über Deutschland und Gott und die Welt. Zum Abschluss wünschten sie ein Gruppenfoto, woraus dann mehrere wurden, was dementsprechend viel Spaß machte. Überhaupt wird hier sehr viel gelacht, und das ist schon ansteckend. Da macht der regelmäßige und vor allem laute Gesang des (digitalen) Muezzins nicht viel aus, und die Nationalhymne zum Tagesabschluss ist sowie eher Hintergrundmusik.

Nicht der „weiße alte Mann“, sondern der blaue inmitten von jungen Weißen.

***

Für das Wochenende habe ich dann vier riesige Mango-Früchte mitbekommen und die übliche Pap-Box mit Küchlein. Diese – noch gefüllten – Boxen stapeln sich bei mir im Zimmer und ich weiß nicht, wie ich sie unbemerkt entsorgen kann. 

Hier wird übrigens ganz ohne Messer gegessen, egal ob Fisch, Fleisch oder Omelette oder was auch immer. Gesäbelt wird mit dem Löffel. Das ist mir aber allemal lieber als mit den Fingern zu essen. Neulich gab es zu Mittag ein dickes, prall gefülltes Baguette, was unsereiner aus der Hand isst. Ausgerechnet jetzt isst Kollege Imad nicht mit den Fingern, sondern bearbeitet das Baguette mit dem Löffel, was ausgesprochen mühselig ist.

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