Während der Dusche an Morgen (kein Duschvorhang) klopft es an der Tür, meine Betreuerinnen Barno und Nawurna wollen mich zum Frühstück abholen. Wir gehen in ‚Kantine‘ wo wir die ersten und einzigen sind. Wir einigen uns auf ein Spiegelei und eine Wurst, dazu Tee und Brot. Ganz gut für den Anfang. Es hätte auch viel Größeres sein können, die Küche war dazu bereit.
Um halb 11 bin ich im Lehrerzimmer, das sich die Sprachen Deutsch und Englisch teilen, es gibt keinen Empfang, aber eine Tasse Tee. Dann führen mich die Mädchen durch die Abteilung, und schon muss ich mich in einem Klassenzimmer vorstellen. Dann geht es in die Bibliothek und schließlich zum Mittagessen in die Kantine, dieses Mal sind gleich drei Studentinnen dabei. Danach folgt der Besuch beim Abteilungsdirektor wegen Registrierung, danach in dessen Auto die 15 km in die Stadt zur Registratur selbst, wo in einem kleinen Raum ein Beamter sitzt und erstaunlich geduldig eine Schlange von weiteren Antrags- und Bittstellern bedient. Wir sind gefühlt zwei Stunden dort, danach bin ich registriert und eingeordnet und bezahlt.
Den Abend verbringe ich mit dem sehr gut Deutsch sprechenden Kollegen Ascar in einem ‚open air restaurant‘: eine noch nicht fertig gebaute Seenlandschaft, offene Holzhütten als Sitzecken und verwirrend viele Wege dazwischen. Wir essen zusammen einen Teller mit frittierten Karpfenteilen. Das Gespräch ist sehr anregend, weil er 9 Jahre in Deutschland gearbeitet hat (nicht als Lehrer), bis es uns dann doch zu kalt wurde im Freien. Er fuhr mich ins Heim zurück, ich bekam endlich eine Decke für den leeren Bettbezug und dann war der Tag vorbei.
Ich hatte immer noch kein Internet im Zimmer und keinen neuen Chip im Handy. Aber einen Fünf-Liter-Wasser-Container als Vorrat für die ersten Tage.