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Zweiter Tag: ankommen, anmelden und kennenlernen

Vom vor 2 Jahren

Im Frühstückraum des Hotels bin ich etwas verloren, da ist zwar ein 10 Meter langes Büffet aufgebaut, aber es sieht anders aus, vor allem gibt es keinen Kaffee. Aber heißes Wasser gibt es immer, so dass ich zu einem Tee komme und auch sonst satt werde.

Alles fängt gut an…

Um 9 werde ich von Kollegin Mochira abgeholt und im Taxi nach Chirchiq gefahren. Die Fahrt aus Taschkent führt lange über sechsspurige Straßen und viele Ampeln, dann wird es ländlicher und nach einer knappen Stunde durchfahren wir das Eingangsportal von Chirchiq und kommen am Uni-Campus an. Ich bekomme ein schönes Doppelzimmer mit großem Badezimmer, Teegeschir usw, nur ein Spiegel fehlt noch. Im Lehrstuhl-Zimmer werde ich vom Lehrstuhl-Inhaber den Deutsch-Kolleg*innen vorgestellt und ich stelle mich ebenfalls vor. Es geht freundlich und umkompliziert zu, später kommen noch die vier Pratikant*innen von der PH Heidelberg dazu und sie erzählen recht begeistert von den drei Wochen, die sie schon hier sind.

Da die Mensa bis auf Weiteres geschlossen ist, essen wir Lehrkräfte in einem Imbiss in der Nähe, ich bekomme eine volle Schüssel Borschtsch, will diese aber nicht leerlöffeln mit Rücksicht auf mein hellblaues Hemd, das ich noch ein paar Tage tragen muss.

Dann kommen die Formalitäten und es wird kompliziert. Herr Sanakulov fährt mich zuerst zur Registrierstelle, wo ich fotografiert und meine Fingerabdrücke genommen werden. Dann zur Polizei, wo ich mit einem Wohnort angemeldet werden muss. Der Wohnort, den Herr Sanakulov vorschlägt, seine Wohnung, wird nicht akzeptiert, aber wo sonst? Das Studentenwohnheim gilt nicht – man suche nach einer Lösung höheren Orts, heißt es, und wir fahren unverrichteter Dinge zurück. Mein Pass ist dort geblieben und Herr S. ist ratlos. Am späteren Abend dann taucht er bei mir im Wohnheim auf und hat tatsächlich Pass und eine Quittung über 138 000 Sum (ca. 11 Euro) dabei, die das Ganze gekostet hat. Jetzt dürfte ich also bei ihm wohnen, was wir beide natürlich nicht wollen.

Und schließlich: Da die Mensa nicht arbeitet, muss ich mich selbst (und auf eigene Kosten?) ernähren. Deshalb gehe ich noch mit einer hilfreichen Deutsch-Studentin (7. Semester) einkaufen und decke mich mit Obst, Fladenbrot, Käse und einer großen Wasserflasche für heute und morgen ein. Ein Taschenmesser habe ich ja mitgenommen.

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